»Es fängt an!« sagt Oscar-Preisträger Russell Crowe, als der Regen der Sintflut beginnt. Er spielt »Noah« in einem großen Hollywood-Epos, das 2014 in die Kinos kommt.
»Es fängt an!« – Das Jahr 2014 steht für mich ganz persönlich im Zeichen Noahs. Seit mehreren Jahren beschäftige ich mich mit dem biblischen Bericht der Sintflut. Ganz besonders interessiert mich die Suche nach dem Landeplatz der Arche sowie die Frage, ob jemals Überreste des biblischen Schiffs gefunden worden sind. Im September 2013 habe ich an einer wissenschaftlichen Konferenz in der Südosttürkei teilgenommen und über den Berg Cudi gesprochen, den ich für einen der »Berge von Ararat« halte. Dort muss laut christlicher, jüdischer, muslimischer und babylonischer Tradition die Arche gelandet sein und noch lange Zeit existiert haben. Mein Buch »Das Rätsel der Arche Noah« erscheint voraussichtlich im März, rechtzeitig vor dem Noah-Film.
Ich bin sehr gespannt auf das Medienecho, das Russell Crowes Auftritt als Noah sicher begleiten wird. Auch Emma Watson, Logan Lerman und Anthony Hopkins spielen mit. Was werden die Menschen über diese Sintflut-Geschichte aus Hollywood denken? Eine weitere Action-Apokalypse zu Popcorn und Cola für die Kinofans? Ein Stein des Anstoßes für viele Gläubige?
»Gott nahe zu sein ist mein Glück.« – so lautet die Jahreslosung für 2014. Das ist ein Fragment aus dem letzten Vers des 73. Psalms. Es ist ein sehr wichtiger Psalm, ich habe den zweiten Teil davon am Sterbebett meiner Großmutter gebetet und bei der Taufe meiner Tochter. Gott ist allezeit – in Freud und Leid – »meines Herzens Trost und mein Teil« (Psalm 73,26).
Es ist nicht nur ein glücklicher Umstand, dass Gott mir irgendwie nahe ist. Im Psalm geht es darum, dass der Beter sein Vertrauen auf Gott setzt und die Freude am Glauben anderen weitererzählt. In der Luther-Übersetzung kommt dies besser zum Ausdruck: »Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott, den HERRN, dass ich verkündige all dein Tun.« (Psalm 73,28)
Liest man den ganzen Psalm, erkennt man, dass der Psalmbeter Asaf das Glück von Gottes Nähe nicht einfach spürt, weil er sich in diesem Glauben so wohl fühlt. Nein, er vertraut auf Gott und freut sich an ihm, obwohl es den Ungläubigen offensichtlich viel besser geht!
Wie ist es mit der Geschichte von Noah? Für Ungläubige ist sie ein Fantasy-Spektakel, ein einfallsreicher Mythos, ja: ein Märchen aus grauer Vorzeit. Für mich ist sie der wahre Bericht von einem der eindrucksvollsten Wunder, die Gott je getan hat. Er hat Menschen vor dem Verderben errettet. Er hat Noah die Arche bauen lassen, weil er die Menschen trotz ihrer Verfehlungen gegenüber ihm als Schöpfer nicht völlig aufgeben wollte. Vor 2000 Jahren hat Gott ein sogar noch größeres Wunder vollbracht: Er hat seinen Sohn Jesus geschickt, um die Menschen erneut aus ihrer Schuld zu retten. Diese »Rettungs-Arche« ist heute noch für uns da.
»Es fängt an!« – Die Sintflut war kein Actionspektakel, sondern ein Ereignis der Gnade Gottes. Gott hält »mich bei meiner rechten Hand« (Psalm 73,23). Reden wir über dieses Glück und unsere Nähe zu Gott mit den Menschen, die noch nichts davon erfahren haben. Vielleicht lernen sie durch den Film im Kino und unser Glaubenszeugnis den echten Noah kennen. Und vor allem begegnen sie vielleicht Gott, der nicht ein Zerstörer und Spielverderber sein möchte, sondern uns Rettung geschickt hat.
Wer Anregungen zum Gespräch sucht, kann gerne meine Internetseite www.noah2014.com besuchen oder mit mir Kontakt aufnehmen.
Timo Roller
Buchautor und Medieningenieur
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