Das nützliche Abenteuer eines Amerikaners

Stephen Compton war im Juli 2013 auf dem Cudi-Gipfel

14.10.2014

Sehenswert: Der Blog von Stephen Compton.

Vor einiger Zeit bin ich über Google auf den mutmaßlich ersten Amerikaner gestoßen, der je auf dem Gipfel des Berges Cudi war: Stephen Compton war im Juli 2013 am »Landeplatz der Arche«, wo er aufschlussreiche Fotos gemacht und in seinem Blog publiziert hat. Er wurde von Guerilla-Kämpfern gefangen genommen, hat das Abenteuer aber wohlbehalten überstanden. Obwohl 2013 etliche Einheimische ebenfalls auf dem Berg waren, muss dies für einen Ausländer ein waghaltiges Unterfangen gewesen sein. Trotzdem ist sein Besuch des Gipfels natürlich im Nachhinein für die Erforschung des Berges ein sehr wertvolles Ereignis und ich habe deswegen Kontakt zu Stephen Compton aufgenommen.

Ein eindrucksvolles Panoramabild vom Gipfel des Cudi-Berges – in bester Tradition 104 Jahre nach Gertrude Bell!

Inzwischen haben wir viele Forschungsergebnisse und Bilder ausgetauscht und gegenüber den Ausführungen in meinem Buch »Das Rätsel der Arche Noah« haben sich einige neue Erkenntnisse ergeben. In seinem Beitrag »Untersuchung von Noahs Arche und dem Gipfel« ist Compton auf die Ortsangaben in meinem Paper fürs Symposium der Universität Sirnak (2013) eingegangen und konnte einige Orte präzise identifizieren und mit Fotos illustrieren. Die eingestürzten Kellergewölbe an der Stelle, an der ich die Lage der Arche vermute, lassen diese Vermutung nun fragwürdig erscheinen. Diese Gewölbe müssen zum ehemaligen Kloster gehört haben und werden wohl nicht an der Stelle gebaut worden sein, wo eventuell noch Überreste der Arche vorhanden waren. Comptons Vermutung hingegen, der die Lage der Arche anstelle des von mir als Kirche identifizierten Umrisses annimmt, lässt sich mit den biblischen Ausmaßen des Schiffs nicht in Einklang bringen.

Der überarbeitete Lageplan aus meinem Buch, S. 261.

Somit muss also offen bleiben, wo genau die Arche auf dem Berg Cudi gelandet ist. Ich halte aber daran fest, dass sie auf diesem Gipfel einst tatsächlich existierte. Wahrscheinlich werden nur archäologische Forschungen vor Ort hier weitere Erkenntnisse zutage fördern.

Timo Roller

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