Auf einer Pressekonferenz wurde am 24. März 2022 ein sensationeller Fund aus dem Heiligen Land vorgestellt: Ein sogenanntes Fluchamulett mit einer althebräischen Inschrift. Es scheint Ereignisse zu bestätigen, die im 5. Buch Mose und im Buch Josua beschrieben sind.
»Wenn ihr nun über den Jordan geht, so sollt ihr, wie ich euch heute gebiete, diese Steine auf dem Berge Ebal aufrichten, und du sollst sie mit Kalk tünchen. Und dort sollst du dem HERRN, deinem Gott, einen Altar bauen, einen Altar aus Steinen. Du sollst sie nicht mit Eisen bearbeiten. Von unbehauenen Steinen sollst du diesen Altar dem HERRN, deinem Gott, bauen und Brandopfer darauf opfern dem HERRN, deinem Gott, und Dankopfer darbringen und dort essen und fröhlich sein vor dem HERRN, deinem Gott. Und du sollst auf die Steine alle Worte dieses Gesetzes schreiben, klar und deutlich.« (5. Mose 27,4–8)
Es ist viele Jahre her, dass ich in Israel war und auf die Berge Garizim und Ebal hinübergeschaut habe: ein beeindruckender Ausblick, wenn man darüber nachdenkt, welche bedeutsamen Worte dort vor über 3000 Jahren ausgesprochen wurden über das Volk Israel. Worte des Segens und des Fluchs. Der Berg Ebal ist der Berg des Fluchs und bei Ausgrabungen hat man schon vor etlichen Jahren Überreste eines Altars gefunden, von dem hier in diesem Bibeltext aus dem 5. Buch Mose die Rede ist.
Und nun diese sensationelle Meldung: Auf einer Pressekonferenz in Texas wurde ein Fund vorgestellt. Man hat ein kleines Täfelchen entdeckt, das innen und außen beschrieben ist. Es wurde analysiert und die beeindruckende Erkenntnis ist: Es handelt sich um ein Amulett, das einen Fluch enthält. Ein sogenanntes Fluchamulett. Die Zeichen auf der Innenseite wurden mittels bildgebender technischer Verfahren entschlüsselt. Der Text lautet nach Angaben der Wissenschaftler: »Verflucht, verflucht, verflucht – verflucht vom Gott JHW: Du wirst sterben, verflucht verflucht, du wirst sicher sterben. Verflucht von JHW – Verflucht, verflucht, verflucht.«
Viele Male kommt der Ausdruck »Verflucht!« vor. Es gab also offensichtlich auf dem Berg Ebal tatsächlich eine Tradition, dass Menschen Flüche ausgesprochen und sie sogar in Schrifttäfelchen festgehalten haben. Was im 5. Buch Mose und auch in Josua 8 beschrieben wird, findet in diesem archäologischen Fundstück seine Bestätigung!
Es hat sich auf dem Berg Ebal ein Brauch etabliert, dass Flüche ausgesprochen wurden. Das Täfelchen wird auf die Zeit um 1200 v. Chr. datiert und es kann als eine der ältesten hebräischen Inschriften gelten. Auch der Name Gottes, YHW(H), ist hier aus einer sehr frühen Zeit bezeugt. Die Berichte aus den Büchern von Mose und Josua werden also durch diesen Fund bestätigt und er legt nahe, dass diese Geschichten nicht erst viele Jahrhunderte später niedergeschrieben wurden, wie dies bibelkritische Forscher heute behaupten.
Die Bibel gibt wahre Ereignisse wieder und es wird spannend, nun auf die wissenschaftlichen Artikel zu warten, die für den Sommer 2022 angekündigt wurden. Einer der Experten, die den Fund untersuchen ist Peter van der Veen, den ich persönlich gute kenne und mit dem ich schon gemeinsame Filmprojekte durchgeführt habe. Darüber hinaus hat er mich bei eigenen Forschungen beraten, er übt eine Lehrtätigkeit an der Universität Mainz aus.
Es freut mich also persönlich ganz besonders, dass er zum Forschungsteam gehört, das sich diesem bedeutenden Fund widmet. Ich denke, das Fluchamulett ist ein ganz wichtiges Puzzleteil, um die Glaubwürdigkeit der Bibel weiter zu untermauern.